Qwan Ki Do - Quán Khí Ðạo
Das Qwan Ki Do ist eine asiatische Kampfkunst, deren Ursprünge bis 4000 Jahre zurückreichen. Es beinhaltet chinesisches und vietnamesisches Erbe.
Die Synthese der verschiedenen Stile erfolgte durch den in Frankreich lebenden vietnamesischen Großmeister Pham Xuan Tong, welcher daraus eine neue Methode für die Umsetzung der Bewegungen entwickelte.
Der Meister des Großmeisters Pham Xuan Tong war der verehrte Meister Chau Quan Ky, welcher ihn im Jahr 1967 zu seinem testamentarischen Nachfolger ernannt hatte.
Qwan Ki Do, phonetisch auch an den verehrten Meister Chau Quan Ky erinnernd, bedeutet "Weg der Lebensenergie".
Das Symbol des Qwan Ki Do ist der Drache. Er ist zugleich das Symbol des vietnamesischen Volkes und der Ritterlichkeit.
Die moderne Kampfkunst Qwan Ki Do enthält vor allem Hand-, Fuß-, Sprung-, Fege- und Scherentechniken, Tiertechniken - wie die des Tigers (Hô), des Kranichs (Hac), des Affen (Hâu Nhi), der Schlange (Xá), des Drachen (Long), der Gottesanbeterin (Duong Lang) - sowie zahlreiche Waffentechniken mit Schwert, Stock, verschiedenen Messern, der Lanze und anderen.
Elemente des Qwan Ki Do
Selbstverteidigung (Tu Ve)
Tu Ve sind einfache, aber effektive Techniken, die zum Selbstschutz und zum Schutz anderer entwickelt worden sind. Es sind Techniken gegen verschiedene Angriffe wie Schläge, Umklammerungen, Griffe, mit denen man sich auf unkomplizierte Art und Weise in Angriffssituationen behaupten kann.
Kampf (Song Dâu)
Der Kampf ist sicherlich einer der spektakulärsten Bereiche im Qwan Ki Do. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Wettkampf (Giao Dâu, Kampf nach Punkten und Zeit) und Freikampf (Song Dâu, Kämpfen ohne Pause). Das Ziel des Kampfes ist nicht der Sieg über den Gegner, sondern der Sieg über sich selbst. Im Kämpfen zeigt sich das individuelle Niveau in der Fähigkeit, gelernte Techniken anzuwenden.
Formen (Thao Quyên)
Das Training der alten Formen ist ein Kampf gegen imaginäre Gegner. Ihre Abläufe sind vorgeschrieben. Sie dienen zum Perfektionieren der Techniken. Hinter den vorgeschriebenen Techniken sind jedoch auch verschiedene Anwendungen – Angriffe und Verteidigungen – enthalten. Diese Anwendungen werden aber bewusst nicht sichtbar. Man nennt dies Codierung der Techniken. So erreicht man, dass nur innerhalb der Schule das Wissen der Techniken weitergereicht wird. Für Außenstehende ohne das Hintergrundwissen ist somit eine Form nur ein Bewegungsablauf.
Waffentraining (Co Vo Dao)
Das Studium ausgewählter traditioneller Waffen ist ein Bestandteil des Qwan Ki Do–Programms, welches vom Großmeister betreut wird. Der Schüler trainiert Co Vo Dao freiwillig. Am Anfang nur mit einer selbstgewählten Holzwaffe wie dem Lang- oder Kurzstock. Dieses Training fördert die Koordination und das Distanzgefühl des Körpers. Mit fortschreitender körperlicher und geistiger Entwicklung steht dem Schüler eine Vielfalt an traditionellen Waffen offen.
Harmonie (Cuong Nhu)
Ein Grundprinzip des Qwan Ki Do ist das Cuong Nhu, das Prinzip der Gegensätze. Es bezieht sich auf die Harmonie zwischen Körper und Geist. Cuong bedeutet: das Harte, der Körper, das Kraftvolle, das Beständige. Nhu hingegen bezeichnet: das Weiche, den Geist, das Nachgeben, die Unendlichkeit. Es repräsentiert den mentalen Aspekt. Bis zur Vereinigung zwischen Cuong und Nhu ist es ein langer Weg. Er befähigt uns, Stresssituationen besser zu bewältigen und vermittelt so auch mehr Selbstvertrauen. Die Perfektionierung des Körpers und die Erhaltung eines aktiven Geistes stärkt unser Bewusstsein.
Geistig-körperliche Gymnastik (Tâm Thê)
Das Tâm Thê beinhaltet Bewegungsabläufe, welche ohne Kraftanstrengung ausgeführt werden. Sie führen zu einer besseren Haltung, dehnen Muskeln, Bänder und Sehnen und werden durch eine kontrollierte Atmung unterstützt. Ziel ist es, die Lebensenergie Khi wahrzunehmen, zu entdecken, in sich hervorzurufen und sie anzuwenden.